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05 August 2012

Xinnovations: Berlin, Start-Ups und ein Staatssekretär

Vom 10. – 12. September finden an der Humboldt-Universität zu Berlin die Xinnovations statt. Unter anderem mit Hilfe des Humboldt Institutes für Internet und Gesellschaft wurde die Veranstaltung dabei neu gedacht. So stellen die Xinnovations nicht mehr allein die Präsentation IT-basierter Lösungen, sondern den Diskurs über deren gesellschaftliche Implikationen in den Mittelpunkt.

von http://www.xinnovations.de/

Berlin, 05.09.2012 – Nachfolgend äußert sich der Berliner Staatssekretär für Wirtschaft, Technolgie und Forschung, Nicolas Zimmer, zur Xinnovations 2012 und den Chancen und Herausforderungen, vor denen Berlin als IT- und Wirtschaftsstandort steht:

Der Berliner Traum zieht Internet-Innovationstreiber – von Entwicklern technologischer Lösungen bis zu Gründern mit neuen Geschäftsmodellen – zuhauf in DIE europäische Start-Up-Location Berlin. Die Etablierung einer nachhaltigen digitalen Wirtschaft, die starke ökonomische Impulse und verantwortliche gesellschaftliche Akzente setzt, ist Herausforderung für Technologie- und Forschungspolitik und den Wirtschaftsstandort Berlin.

Die Xinnovations 2012 präsentiert Visionen und technologische Potentiale des Semantic Web, richtet den Fokus auf die Innovationskraft des Web, um das Forum mit dem Disput um E-Democracy, Social Media, Datenschutz und IT-Sicherheit final abzurunden. Damit steht das Programm für die Herausforderungen an die Start-Up-Location, die Wirtschaftsmetropole der Innovationen und den starken Wissenschaftsstandort Berlin.

Für eine effektive Forschungs- und Innovationspolitik für technologischen Fortschritt hat die Hauptstadtregion eine einmalig länderübergreifende Grundlage mit der Gemeinsamen Innovationsstrategie innoBB. Zu ihren fünf Clustern gehört IKT/Medien/Kreativwirtschaft und damit die digitale Wirtschaft. Wir erwarten und fördern Impulse für den Technologietransfer. Die länderübergreifende Kooperation mit gemeinsamen Managementstrukturen bietet national wie international ein Alleinstellungsmerkmal, findet in Europa viel Beachtung. Gerade das Handlungsfeld „Internet der Dienste“ ist Beispiel für die Zusammenarbeit. Mit der innoBB haben wir den innovationspolitischen Fokus von EU-Parlamentariern und Vertretern der EU-Kommission auf die Hauptstadtregion gelenkt und den Status „first in class“ erlangt. innoBB setzt bereits jetzt die „Strategie Europa 2020 – für innovatives, nachhaltiges und integratives Wachstum“ (EU-Kommission 2011) um, in deren Rahmen die Innovationsregion Berlin-Brandenburg als wichtige Schrittmacherin für die Europäische Innovationsunion etabliert werden soll.

Die zukunftsfähige Forschungs-, Entwicklungs- und Förderpolitik wird mit umfangreichen Mitteln unterstützt. Wir haben in den letzten Jahren jeweils zwischen 35 und 50 Mio. EURO für neue Innovationsvorhaben zur Verfügung gestellt. Internetbasierte Lösungen haben einen ganz erheblichen Anteil daran und als Spitzenregion in der deutschen und europäischen Innovationslandschaft wollen wir noch schneller Forschungsergebnisse in weltmarktfähige Produkte umsetzen.

Dazu kommen ein kreatives, tatkräftiges Klima und eine lebendige Forschungs- und Wissenschaftslandschaft, was Berlin für Entwickler und Gründer zu DER Start-Up-Location macht. Von der Aufbruchstimmung rund ums Web zeugte die erfolgreiche und stark frequentierte Campus Party im August. EU-Kommissarin Nellie Kroes beschrieb die Attraktivität Berlins in einem Interview. „Die Leute im Silicon Valley haben uns geraten, uns auf zwei Zentren zu konzentrieren, die es bereits gibt. Eins ist Cambridge in England und das andere ist Berlin. Das sind die IT-Zentren in Europa. Berlin ist attraktiv für Forschung, für Universitäten, für Talente.“ Das werden wir ausbauen. Mit unserer Marketinginitiative „login. berlin – redefine the possible“ wollen wir IT-Entscheider, Fachkräfte und Investoren auf Berlin neugierig machen und sie für die WEB-Metropole Berlin begeistern.

Ob Lösungen fürs Semantic Web, Cloud Computing oder Software-as-a-Service-Angebote – Vertrauen wird zunehmend Priorität der Kundenerwartung. Wenn selbst Apple-Mitgründer Steve Wozniak einen Kontrollverlust in der virtuellen Welt befürchtet, ist das ein Signal für Entwickler, vor die technische Lösung die Kundeninteressen zu setzen. Der Skepsis müssen wir uns stellen, wenn aus Inventionen Innovationen werden sollen. Deswegen sind Trusted Cloud-Projekte wichtig, um Vertrauen in neue Angebote zu schaffen. Parallel werden Transparenz und Offenheit im und durch das Web zum Bedürfnis. Berlin ist dabei mit Open Data auf dem Weg. Gleichzeitig gilt es auch den Diskurs über das Verhältnis von Offenheit und die Wahrung von Werten und Vertraulichkeit in der Welt des Web engagiert zu führen.

In diesem Sinne wünsche ich der Konferenz viel Erfolg!

 

Weitere Informationen:
http://www.xinnovations.de

Tickets:
Tagesticket 39,00 EUR,
Konferenzticket für die Teilnahme an allen Veranstaltungen 99,00 EUR

http://www.xinnovations.de/tickets-xinnovations-2012.html

Martin Pleiss

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