Unsere vernetzte Welt verstehen
Vermittlung von Engagement via Plattformen
Das Projekt „Jung. Digital. Engagiert.” widmet sich ehrenamtlichem Engagement in Zeiten der Digitalisierung. Wie Interessierte ein individuell passendes Engagement finden und wie sich gemeinwohlorientierte Organisationen finanzieren können, wurde in den letzten Jahren vermehrt über eigens dafür eingerichtete Plattformen verhandelt.
Im Zuge der Digitalisierung sind neue, digitale Formen zivilgesellschaftlichen Engagements in einer Wechselbeziehung mit Plattformen entstanden. So hat sich auch der Zugang zum Engagement im Rahmen der Digitalisierung transformiert – gleichermaßen wie die Beschaffung von notwendigen Ressourcen wie Geld, Sponsorings und Expert*innenwissen für gemeinwohlorientierte Organisationen. Ein Weg zur Vermittlung führt über eigens dafür entwickelte Plattformen. Drei dieser spezialisierten Plattformen werden im Projekt Jung. Digital. Engagiert. beispielhaft vorgestellt: Eine Crowdfunding-Plattform, eine Vermittlungsplattform von Expert*innen aus Gestaltung, Design und dem Digitalbereich sowie eine innovative Form der Personalvermittlung. Sie alle wenden sich mit ihren Angeboten dezidiert an gemeinnützige Organisationen und freiwillig Engagierte.
Gemeinsam gestalten: Design und Kommunikation für gemeinnützige Organisationen
Youvo, selbst ein gemeinnütziger Verein, nimmt eine Vermittlerrolle zwischen Experten*innen aus Design, Kommunikation und dem Digitalbereich und Organisationen aus dem gemeinwohlorientierten Sektor ein. Den Expert*innen wird so die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten für soziale Projekte anzubieten. Für die Organisationen ist das eine Möglichkeit, mithilfe dieser Spezialist*innen ihre Arbeit weiter zu professionalisieren, erläutert Timon im Gespräch. Er selbst arbeitet als UI- und UX-Entwickler an der Vermittlungsplattform mit.
Timon schätzt neben der sozialen Hebelwirkung der Plattform die Tatsache, dass die dort vermittelte Zusammenarbeit von großer gegenseitiger Wertschätzung und Flexibilität geprägt ist.
Suchmaschine für Ehrenämter: Die Vermittlungsplattform der Stiftung Gute-Tat
Wer sich freiwillig engagieren möchte, weiß unter Umständen noch nicht genau, bei welchem Projekt. Es gibt eine Vielzahl von Organisationen, Aufgaben und Themenfeldern. Auch der leistbare zeitliche Umfang des Engagements schwankt von Person zu Person. Die Plattform der Stiftung Gute-Tat verfügt über eine Suchmaschine, die eine detaillierte Ausrichtung freiwilligen Engagements auf Interessierte bereitstellt. Rachel konnte über die Suchmaschine ihre Leidenschaft für Hunde und ihren Wunsch, sich freiwillig zu engagieren, zusammenbringen. Über die Plattform fand sie zum Verein adoptadog e.V., dessen Social-Media-Profile sie nun betreut. Dabei kann sie ihre Fähigkeiten optimal einbringen, berichtet sie im Videoportrait.
Über reine Geldbeschaffung hinaus: Crowdfunding für gute Zwecke
Crowdfunding ist über Dienste wie Kickstarter international bekannt geworden. Crowdfunding-Plattformen werden genutzt, um finanzielle Mittel über eine große Anzahl kleinerer Individualbeiträge einzubringen und so klassische Kreditgeber wie Banken zu umgehen. Zeitgleich erzeugen sie ein Stimmungsbild in Bezug auf die Nachfrage des so finanzierten Produktes: Je mehr Menschen sich beteiligen, desto größer sind die Erfolgschancen des Endprodukts. Diese Idee haben sich die Organisator*innen bei Fairplaid zu eigen gemacht und auf den gemeinwohlorientierten Sektor angewandt. Hier werden Sportprojekte mittels der Crowd finanziert, um eine breite Masse an Unterstützer*innen zu mobilisieren, die mit analogen Tools erheblich schwerer erreichbar sind.
Wie genau die Plattform funktioniert und welche Werte sie über die Sammlung von Geldern hinaus generiert, erzählt uns Francesca in einem Interview.
Über Jung. Digital. Engagiert.
Online-Petitionen und Hashtag-Kampagnen statt Unterschriftensammlungen und Sitzblockaden? Wie kann zivilgesellschaftliches Engagement in Zeiten der Digitalisierung aussehen? Die Portraitreihe Jung. Digital. Engagiert. setzt genau hier an und stellt Beispiele des neuen digitalen Engagements vor. Die Portraits werden ergänzt um wissenschaftliche Beiträge, in sechs Themenfeldern geclustert, zu denen wir in unserem Dossier je einen Blogbeitrag veröffentlichen.
Dieser Beitrag spiegelt die Meinung der Autorinnen und Autoren und weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wider. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de
Jetzt anmelden und die neuesten Blogartikel einmal im Monat per Newsletter erhalten.
Offene Hochschulbildung
Zwischen Zeitersparnis und Zusatzaufwand: Generative KI in der Arbeitswelt
Generative KI am Arbeitsplatz steigert die Produktivität, doch die Erfahrungen sind gemischt. Dieser Beitrag beleuchtet die paradoxen Effekte von Chatbots.
Widerstände gegen Veränderung: Herausforderungen und Chancen in der digitalen Hochschullehre
Widerstände gegen Veränderung an Hochschulen sind unvermeidlich. Doch richtig verstanden, können sie helfen, den digitalen Wandel konstruktiv zu gestalten.
Von der Theorie zur Praxis und zurück: Eine Reise durch Public Interest AI
In diesem Blogbeitrag reflektieren wir unsere anfänglichen Überlegungen zur Public Interest AI anhand der Erfahrungen bei der Entwicklung von Simba.