Die öffentliche Diskussion über kontroverse Themen wie dem Klimawandel und globalen Gesundheitskrisen hat die Bedeutung der Wissenschaft mehr denn je in den Vordergrund gerückt. Gleichzeitig hat sie Forscher*innen Angriffen ausgesetzt, die ihre Glaubwürdigkeit untergraben, sie zum Schweigen bringen und sie möglicherweise aus dem öffentlichen Raum vertreiben. Im Jahr 2023 starteten wir daher das Projekt Kapazitäten und Kompetenzen im Umgang mit Hassrede und Wissenschaftsfeindlichkeit (KAPAZ), das von der VolkswagenStiftung gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, das Ausmaß und die Formen von Wissenschaftsfeindlichkeit in Deutschland zu verstehen und Ressourcen zu schaffen, die Forschende unterstützen. Erste Ergebnisse zeigen, dass Feindseligkeit sowohl von wissenschaftlichen als auch von nicht-wissenschaftlichen Akteuren ausgeht und sich in Form von Online-Belästigung, verbalen Bedrohungen und sogar physischen Angriffen manifestiert. Das Projekt macht deutlich, dass es einer gezielten Kommunikationsausbildung, institutionellen Unterstützung und Schutzmaßnahmen bedarf, um Forschende zu befähigen, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Durch verschiedene Initiativen und Programme will KAPAZ einen organisatorischen Wandel anstoßen, Forschende mit Strategien zur Bewältigung von Feindseligkeit ausstatten und öffentliches Engagement fördern.