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Wie lassen sich Datenteilen und Datenschutz vereinbaren?

Author: Grafenstein, M. v.
Published in: FAZ
Year: 2022
Type: Other publications

Um die Verkehrswende zu erreichen, müssen Unternehmen und Staat mehr Daten teilen. Dem stehen aber oftmals rechtliche Risiken entgegen. Der Gesetzgeber muss handeln – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Auf EU-Ebene wie auch in Deutschland wird aktuell intensiv darüber diskutiert, wie sich das Potenzial datengetriebener Innovationen besser schöpfen ließe. Digital verarbeitbare Daten sind ein wichtiger Faktor, um unternehmerische oder politische Entscheidungen zu treffen. Das gilt für alle gesellschaftlichen Bereiche. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Mithilfe von Mobilitätsdaten können Verkehrsströme genauer als bisher erfasst werden, so dass Bund, Länder und Kommunen den Verkehr besser im Sinne der Klima- und Verkehrswende gestalten können. Dafür sind die verschiedenen Akteure, Verkehrsverwaltungen genauso wie öffentliche und private Verkehrsanbieter, jeweils auf die Daten der anderen angewiesen, weil jeder mit seinen Daten nur einen spezifischen Einblick in das Gesamtbild hat. Ähnlich verhält es sich im Gesundheitsbereich. Hier kann die Datenverarbeitung bei der Diagnose von Krankheiten, der Entwicklung von Medikamenten und der Pflege hilfsbedürftiger Menschen unterstützen. Gerade für Anwendungen der künstlichen Intelligenz bedarf es aber sehr großer Datenmengen, wofür die verschiedenen Akteure, von den Patienten, zum Klinik- und Pflegepersonal bis hin zu den Krankenkassen jeweils ihre Daten teilen müssen. Da sich Daten dabei nahezu kostenlos vervielfältigen lassen, können sie im Prinzip für verschiedene Zwecke verwendet werden, ohne dass dies für den Erzeuger der Daten Nachteile mit sich bringen müsste. Das Teilen und die Weiterverwendung von Daten verspricht daher einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung und zum Gemeinwohl beizutragen. Die Realität bleibt hinter diesem Anspruch aber weit zurück. Daten bleiben in ihren Silos und werden viel seltener als erhofft geteilt.

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Maximilian von Grafenstein, Prof. Dr.

Assoziierter Forscher, Co-Forschungsprogrammleiter

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