
Making sense of the Future
Zukünfte der Digitalen Welt
Dieser Werkzeugkasten hat zum Ziel, das transdisziplinäre, multiperspektivische und kreative (Zukunfts-)Denken zu fördern. Die unterschiedlichen Übungen verbinden Methoden der Zukunftsforschung mit Themenfeldern und Materialien rund um die Fragen der Digitalisierung und ihrem Einfluss auf unsere Gesellschaft.
‘Making sense of the Future’ dient einer wissensbasierten Auseinandersetzung mit möglichen Zukünften in Schulen, Universitäten und Organisationen. Genauso können die Übungen im Privaten zur Weiterbildung und Inspiration oder als Denksportaufgabe genutzt werden. Im Bildungskontext eignen sich die Übungen auch als kreative Inhalte für Seminare. In der Zusammenstellung mehrerer Übungen lassen sich auch Workshop-Formate gestalten.
Die 6 Übungen ermutigen digitale Visionär*innen, sich mit dem Paradigma der Ungewissheit, das die Zukunft ausmacht, auseinanderzusetzen. Die Übungen regen eine kreative Beschäftigung mit möglichen Zukünften der digitalen Gesellschaft an. Dabei wird bewusst von Zukünften im Plural gesprochen: es gibt nicht die eine Zukunft, sondern zahlreiche Zukünfte sind denkbar. Die möglichen Entwicklungen der Zukünfte beeinflussen wir mit unserem Handeln.
Open educational resource
Diese Open Educational Resource ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution 4.0 Licence veröffentlicht, welche eine freie Verwendung der Materialien unter Angabe des Urhebers ermöglicht.
Unsere OER Übersicht bietet Einblick in weitere spannende Sammlungen.
Vollständiges Material
Der gesamte Werkzeugkasten ist unter der DOI: 10.5281/zenodo.6554286 abrufbar. Die gesammelten Übungen findet ihr hier zum Herunterladen.
Übungen
Der Werkzeugkasten besteht aus 6 verschiedenen Übungen.
Antworten im Raum
Zeig Deinen Standpunkt zur digitalen Zukunft
Diese Übung ist eine effektive Einführung. Positioniert Euch im Raum und diskutiert Eure Haltungen und Handlungsfähigkeiten. Findet heraus, ob Ihr eine optimistische oder pessimistische Einstellung gegenüber der digitalen Zukünfte habt.
![]() | 30–60 Min. | ![]() | introductory |
![]() | Gruppe (mind. 3) | ![]() | Ausdrucke + Utensilien |
Kritische Utopien
Entwickelt realistische Zukünfte
In dieser Übung folgt Ihr dem Prinzip der Zukunftswerkstatt. Arbeitet ausgehend von einem der 7 Cluster des Kompendiums Making Sense of the Digital Society an konkreten Ideen für digitale Zukünfte.
![]() | 2 Std. – 2 Tage | ![]() | intermediate |
![]() | Gruppe (mind. 4) | ![]() | Ausdrucke + Utensilien |
Die Sprache der Zukunft
Dekonstruiere und rekonstruiere Metaphern
Diese Übung lädt dazu ein, die versteckten Annahmen und Konzepte in unserer Sprache der digitalen Zukunft aufzudecken. Übt Euch in einem sprachreflexiven und kritischem Ansatz, um über die Zukunft nachzudenken.
![]() | 45–60 min | ![]() | advanced |
![]() | allein / in der Gruppe | ![]() | Ausdrucke + Stifte |
3 Ebenen des Wandels
Entdecke verschiedene Dimensionen für den Wandel
Die Übung wird helfen, Eure Ideen und Verhalten als Teil einer gemeinsamen Zukunft zu verstehen. Entwickelt 3 Maßnahmen, die zu einer wünschenswerten Veränderung in der Zukunft führen könnten.
![]() | 40–60 Min. | ![]() | introductory |
![]() | allein / in der Gruppe | ![]() | Stifte + Papier |
Von Weak Signals zu Megatrends
Erforsche Signale des Wandels
Diese Übung dient der Reflektion Eurer Antizipation der Zukunft.
Findet Signale und mögliche Trends und untersucht diese in Hinblick auf mögliche Zukunftsszenarien. Übt Euch in der Fähigkeit, mögliche Triebkräfte des Wandels zu erfassen und zu interpretieren.
![]() | 60–90 min | ![]() | intermediate |
![]() | in Gruppen | ![]() | Ausdrucke + Utensilien |
Nachrichten aus 2040
Schreib einen Artikel aus dem Jahr 2040
In dieser Übung geht es um kreatives Schreiben und spekulatives Denken. Werde Journalist*in aus dem Jahr 2040 und schreibe einen informativen Artikel: Entwickle Dein eigenes utopisches Zukunftsszenario der digitalen Transformation.
![]() | 2–4 Std. | ![]() | advanced |
![]() | allein / in der Gruppe | ![]() | Internetzugang |
Hintergrund
Schon jetzt leben wir in einer Zeit, die für viele durch technische Innovationen und die Digitalisierung unserer Gesellschaft(en) immer unübersichtlicher oder schwieriger nachvollziehbar wird. Gleichzeitig spielt die digitale Transformation in fast allen gesellschaftlichen Bereichen eine fundamentale Rolle. Weltpolitische Krisen und Problemstellungen lassen sich nur im globalen Zusammenhang verstehen und bewältigen. Um diese Zusammenhänge begreifen zu können, ist Wissen und Austausch wesentlich. Die Gestaltung der Zukunft ist daher immer eine gemeinsame Aufgabe, die gesamtgesellschaftlich und global erfolgen muss.
Die Übungen des Werkzeugkastens kombinieren zwei Schwerpunkte:
- Ausgehend vom Begriff der Futures Literacy (Zukunftskompetenz) wird davon ausgegangen, dass Zukunftsdenken eine Fähigkeit ist, die genau wie Lesen und Schreiben erlernt und geübt werden muss. Mit Methoden der Zukunftsforschung fördern die Übungen Zukunftsdenken und laden dazu ein, dieses zu vermitteln. Die Fähigkeit der Futures Literacy geht immer zunächst von Tatsachen und Handlungsfähigkeiten der Gegenwart aus. Futures Literacy ist damit ein Werkzeug, das Verbindungen zwischen Gegenwart und Zukunft gestaltet.
- Mit Rückbezug auf das Kompendium Making Sense of the Digital Society und das Projekt twentyforty wird Wissen und Material rund um die großen Fragen der Digitalisierung bereitgestellt und mit den Übungen erschlossen.
Im Fokus der Übungen stehen mögliche und wünschenswerte Zukünfte der digitalen Gesellschaft:
Wie wollen wir zusammenleben, wie gestaltet sich Kommunikation und Beteiligung? Wie können wir die Digitalisierung für Nachhaltigkeit und Gemeinwohl einsetzen?
- Die Auseinandersetzung mit Zukünften und die mit ihnen einhergehende Ungewissheit werden als Ausgangspunkt genutzt.
- Durch multiperspektivisches Zukunftsdenken werden Handlungsfähigkeiten erkennbar. Das Ziel ist die Erarbeitung alternativer und wünschbarer Zukünfte. Welche Aspekte der Gegenwart liegen unseren Konstruktionen von Zukünften zugrunde? Wie können wir diese kritisch hinterfragen und weiterentwickeln?
Team
Konzept und Redaktion: Philine Janus & Johanna Wallenborn
Projektmanagement: Christian Grauvogel
Wissenschaftliche Beratung: Bronwen Deacon, Benedikt Fecher, Timothée Ingen-Housz
Kommunikation und Strategie: Frederik Efferenn
Visuelle Kommunikation und Design: Larissa Wunderlich
Illustrationen: Mel Wilken
Infos für anleitende Personen
Die Übungen lassen sich alle einzeln und unabhängig voneinander durchführen.
Diesen sind die Level Introductory, Intermediate und Advanced zugeordnet.
![]() | introductory |
![]() | intermediate |
![]() | advanced |
Für einige der Übungen gibt es Vorbereitungen zu beachten.
![]() | required utensil + preparations necessary |
Für die Nutzung des Werkzeugkastens in Gruppen-, Workshop- oder Seminar-Kontexten ergeben sich je nach zeitlichem Umfang und Bedarf verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.
Wir haben drei mögliche Kombinationen A, B, und C für euch ausgearbeitet.
Zum Material

Falls ihr keinen Farbdrucker zur Hand habt, empfehlen wir euch, die schwarz-weiß Versionen der Übungen auf unterschiedlich farbiges Papier pro Übung auszudrucken.
A

2 Übungen · ca. 2 Std.
- Antworten im Raum oder 3 Ebenen des Wandels
- Von Weak Signals zu Megatrends
Antworten im Raum bzw. 3 Ebenen des Wandels funktionieren gut als Warm-Up’s und als Einführung in die Auseinandersetzung mit Zukünften der digitalen Welt. Die Übung Von Weak Signals zu Megatrends vertieft das Thema Digitale Transformation.
B

4 Übungen · ca. 5–6 Std.
- Antworten im Raum
- Von Weak Signals zu Megatrends
- Die Sprache der Zukunft
- Nachrichten aus 2040
Mit der Kombination dieser vier Übungen liegt ein Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit unserer Sprache für die digitalen Zukünfte. Nach einem Warm-Up werden die Teilnehmer*innen zur Recherche angeregt. Nach der Analyse sprachlicher Metaphern erfolgt eine Übung zum kreativen Schreiben.
C

Alle Übungen · mind. 2–3 Tage
- Antworten im Raum
- 3 Ebenen des Wandels
- Kritische Utopien
- Von Weak Signals zu Megatrends
- Die Sprache der Zukunft
- Nachrichten aus 2040
Es empfiehlt sich eine Verteilung auf 2–3 Tage bzw. die Bearbeitung in einem (wöchentlichen) Seminar-Turnus.