Zum Inhalt springen
26 April 2012

Freedom House Report 2012

Das Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft fertigt den diesjährigen Jahresbericht zur Netzfreiheit in Deutschland für die NGO Freedom House an. Die Organisation mit Sitz in Washington D.C. veröffentlicht neben dem Netz-Bericht seit mehreren Jahrzehnten den angesehensten und meist-zitierten Demokratie-Index der Welt. Der neuartige Freedom on the Net -Bericht erscheint seit 2009 und bewertet in Ländergutachten den Freiheitsgrad des Internets in verschiedenen Staaten dieser Erde.
Die Situation 2011 in Deutschland wurde von der HIIG-Direktorin Jeanette Hofmann und ihrem wissenschaftlichen Assistenten Christian Katzenbach zusammengefasst und bewertet. Hierfür wurden die Geschehnisse des vergangenen Jahres in den drei Teilbereichen „Obstacles to Access“, „Limits to Content“ und „User Rights Violations“. untersucht.
Der erste Teil des Berichts bearbeitet hauptsächlich infrastrukturelle Fragen. Wie ist die Breitbandabdeckung in der Bundesrepublik? Findet man regionale Unterschiede? Ist der Markt im europäischen Vergleich kompetitiv? Daneben werden auch sozio-ökonomische Faktoren betrachtet.
Im zweiten Teil werden inhaltliche Beschränkungen in Deutschland analysiert. Besonders stark wurde dabei auf das Zugangserschwerungsgesetz eingegangen, welches im Dezember 2011 aufgehoben wurde und in den Untersuchungszeitraum fiel. Weitere Fragen behandelten Haftungsregelungen für Websitebetreiber und Serviceprovider und schließlich war die staatliche Überwachung im Netz Untersuchungsgegenstand. Der Staatstrojaner des BKA wurde im Freedom House Report dabei ebenso rekapituliert, wie die Überwachung von Mobilfunknetzen im Rahmen von Großdemonstrationen in Dresden oder Berlin.

Der Bericht wird die Ereignisse des Jahres 2011 und über hundert Fragen zur Netzfreiheit in Deutschland auf wenigen Seiten zusammenfassen.
Um dies abschließend beurteilen zu können, stützten sich die Wissenschaftler auf aktuelle representative Erhebungen und Berichte verschiedener Regierungsbehörden und anerkannter Institutionen, u.a. der ARD-ZDF Onlinestudie 2011 oder dem Tätigkeitsbericht  der Bundesnetzagentur des letzen Jahres.

Welche Gesamtnote vergeben wurde und wie die Bundesrepublik im internationalen Vergleich abschnitt, wird ab der zweiten Jahreshälfte 2012 nachzulesen sein. Dann wird der Freedom on the Net Bericht online erscheinen.

Dieser Beitrag spiegelt die Meinung der Autorinnen und Autoren und weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wider. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de

Martin Pleiss

Auf dem Laufenden bleiben

HIIG-Newsletter-Header

Jetzt anmelden und die neuesten Blogartikel einmal im Monat per Newsletter erhalten.

Aktuelle HIIG-Aktivitäten entdecken

Forschungsthemen im Fokus

Das HIIG beschäftigt sich mit spannenden Themen. Erfahren Sie mehr über unsere interdisziplinäre Pionierarbeit im öffentlichen Diskurs.

Weitere Artikel

Das Foto zeigt stark vergrößert das innere Gewinde eines Schneckenhauses. Es symbolisiert die Herausforderungen bei der Bemessung der Ökobilanz von KI über den gesamten Lebenszyklus.

Blindspot Nachhaltigkeit: Die Ökobilanz von KI messbar machen

Die Ökobilanz von KI bleibt ein blinder Fleck: Entlang des gesamten Lebenszyklus fehlen belastbare Daten und Transparenz. Wie kann sich das ändern?

Das Foto zeigt einen alten Fernseher, der im Wald steht. Er ist ein Sinnbild für den digitalen Stoffwechselriss und die verborgenen Umweltkosten digitaler Technologien.

Digitaler Stoffwechselriss: Warum leben wir online über unsere Verhältnisse?

Wir sparen Plastik und fliegen weniger, aber scrollen und streamen pausenlos. Der digitale Stoffwechselriss zeigt, warum Umweltbewusstsein oft online endet.

Das Foto zeigt eine rennende Kuh auf einer Landstraße. Sie ist ein Symbol dafür, den Digitalisierungsstau in Städten und Gemeinden hinter sich zu lassen und auf die digitale Überholspur zu wechseln.

Raus aus dem Digitalisierungsstau: Data Governance bringt Städte und Gemeinden auf die digitale Überholspur

Der Data Governance Wegweiser unterstützt Verwaltungen, digitale Lösungen effektiv umzusetzen.