Wem gehört die Wissenschaft?
Forschungsergebnisse sind die Grundlage für fundierte Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – ob beim Katastrophenschutz, dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder im Bildungswesen. Doch wer auf dieses Wissen zugreifen will, stößt oft auf eine Paywall – eine sogenannte Bezahlschranke. Viele Studien werden mit öffentlichen Mitteln finanziert, erscheinen aber in Büchern oder Fachzeitschriften privater Verlage, die wiederum Gebühren für das Lesen der Inhalte verlangen. Aber sollte Wissen, das allen gehört, nur einer ausgewählten Gruppe zugänglich sein? Open Access verspricht das Gegenteil: freien Zugang für alle – weltweit und kostenlos. So können Forschungsergebnisse schneller verbreitet und vorangebracht werden, und die Öffentlichkeit bekommt für ihre Investitionen etwas zurück: kostenlosen Zugang zu den Erkenntnissen. Doch ist das wirklich die Lösung? Denn auch im Open-Access-Modell nehmen Verlage oft Publikationsgebühren, die Forschende oder ihre Institutionen zahlen müssen. Wie also könnte ein System aussehen, das nachhaltig finanziert wird, ohne neue Abhängigkeiten zu schaffen? In der August-Ausgabe des Digitalen Salons diskutieren wir, wem wissenschaftliche Ergebnisse gehören und wie Wissen für alle zugänglich gemacht werden kann.
Digitaler Salon: Paywall oder Payback
Wem gehört die Wissenschaft?
27. August 2025 · 19:00 Uhr · Einlass: 18:30 Uhr
HIIG & Livestream
Die Moderation übernimmt Katharina Mosene (HIIG/HBI) und diskutiert unter anderem mit folgenden Expert*innen:
Marcel Wrzesinski, er ist an der Charité verantwortlich für den Bereich Open Access und Publikationsdienste. Zuvor leitete er am HIIG das BMBF-Projekt Erwerbungslogik als Diamond Open Access Hindernis (ELADOAH). In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Governance und den Infrastrukturen wissenschaftlicher Kommunikation und Distribution. Hierzu gehören insbesondere Fragen nach der Zukunft wissenschaftlicher Zeitschriften, dem gerechten Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und nachhaltige Geschäftsmodelle für wissenschaftsgeführtes, gebührenfreies Publizieren (Diamond Open Access).
Barbara Budrich, sie ist ausgebildete Verlagskauffrau (IHK) und seit Jahrzehnten im Wissenschaftsverlagswesen tätig. Seit 2004 führt sie ihren eigenen, sozialwissenschaftlich ausgerichteten Verlag Barbara Budrich. Von den rund 180 jährlichen Neuerscheinungen und knapp 30 Zeitschriften des Verlages erscheint ein steigender Anteil Gold und Diamond Open Access.
Nikolas Eisentraut, er ist Inhaber der Juniorprofessur für Öffentliches Recht an der Leibniz Universität Hannover und dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Er studierte und promovierte an der Freien Universität Berlin. In seiner Forschung beschäft er sich mit dem Wissenschafts- und Hochschulrecht und in diesem Zusammenhang mit den Themen Open Science, Open Access und Open Educational Ressources. Zudem ist er Gründungsmitglied des OpenRewi e.V. sowie der Publikationsplattform „Open Access Kommentar (OAK)“.
Das Intro übernimmt Katherina Holscher Blackman, sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprogramm Wissen und Gesellschaft am HIIG. Sie beteiligt sich dabei am Projekt ELADOAH, bei dem es um die Etablierung einer gelebten Open-Access-Kultur in der deutschen Forschungs- und Wissenschaftspraxis geht.
Dieser Digitale Salon findet im Rahmen des Forschungsprojekts ELADOAH statt, welches gemeinsam mit dem Verfassungsblog durchgeführt wird.
Teilnahme
Wir freuen uns, Sie ab 18:30 Uhr am HIIG begrüßen zu dürfen. Die Sendung wird live auf hiig.de ab 19:00 Uhr übertragen. Dann heißt es mitmachen – auf Bluesky via #DigitalerSalon.
Der Digitale Salon findet jeden letzten Mittwoch im Monat unter einer anderen Fragestellung statt. Aufzeichnungen vergangener Digitaler Salons und mehr Informationen finden Sie hier.
Sie müssen sich für diese Veranstaltung nicht anmelden.
Medienpartner:
