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169 – Diskurswandel
05 November 2020

Digital Discourse Culture and the Formation of Political Opinion

While providing previously unknown spaces for debate and exchange, the digitalisation also enables trolls, bullies and right-wing propagandists. In our project „Jung. Digital. Engagiert.“, we explored how young people engage with toxicity on the internet and which strategies they are using against it. We are introducing two exemplary people and organisations here, who have made it their mission to improve online discourse culture and political opinion formation.


Ehrenamt findet zunehmend auch in der digitalen Sphäre statt. Es entstehen Vereine, Organisationen und Gruppen, welche sich digitale Werkzeuge für ihre Arbeit zu Nutze machen, andere agieren ausschließlich online. Die Herangehensweise, als freiwillige Content Moderators aufzutreten oder den Diskursraum gar ganz zu verschieben und neu zu denken, ist Teil dieser neuen, digitalen Ehrenamtskultur.

Content Moderation aus einer zwischenmenschlichen Perspektive

Im Internet weht oftmals ein rauer Wind. Wer dort an Diskussionen teilnimmt, seine Meinung äußert oder manchmal einfach nur sichtbar ist, muss teilweise mit Hass, Beleidigungen und persönlichen Angriffen rechnen. Wo Hate Speech stattfindet, beginnt die Arbeit der Ehrenamtlichen, welche sich in der Facebookgruppe #ichbinhier engagieren. Dort schalten sie sich in Diskussionen ein, in denen sie mittels positiver Kommentare  auf Hass und Verleumdung reagieren und das Diskussionsklima somit verbessern wollen. Die erfolgreiche Wirkung solcher Counter Speech, also Gegenrede, wurde durch wissenschaftliche Studien belegt. 

Aufgabe für die Mitglieder ist nicht nur eine Verbesserung der Diskussionskultur, sondern auch ein tieferes Verständnis der Strukturen und Menschen, die hinter Hasskommentaren und politischem Radikalismus stecken, erläutert Philip in einem Interview. Hass im Internet, so Philip, sei ein unterschätztes Phänomen.

Plattform für ernsthaften Diskurs

Im “War of Excitement” sind überwiegend extreme Positionen an der Oberfläche von Diskussionen auf Plattformen wie Facebook und Twitter sichtbar. Sachlicher Austausch auf Augenhöhe ist dort zumeist nicht möglich, findet Niklas, der den Verein und die App Diskutier mit Mir mitgegründet hat.

Auf ihrer Plattform werden Menschen unterschiedlicher politischer Einstellungen zu einem ruhigen und sachlichen Diskurs zusammengebracht. Es soll ohne den Lärm der sozialen Medien zu einem Austausch von Positionen und Meinungen kommen, bei dem beide Seiten etwas voneinander lernen und ihre eigenen Einstellungen überdenken können.


Über Jung. Digital. Engagiert.

Online-Petitionen und Hashtag-Kampagnen statt Unterschriftensammlungen und Sitzblockaden? Wie kann zivilgesellschaftliches Engagement in Zeiten der Digitalisierung aussehen? Die Portraitreihe Jung. Digital. Engagiert. setzt genau hier an und stellt Beispiele des neuen digitalen Engagements vor. Die Portraits werden ergänzt um wissenschaftliche Beiträge, in sechs Themenfeldern geclustert, zu denen wir in unserem Dossier je einen Blogbeitrag veröffentlichen.

This post represents the view of the author and does not necessarily represent the view of the institute itself. For more information about the topics of these articles and associated research projects, please contact info@hiig.de.

Moritz Timm

Projektkoordinator | Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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