
Zine zur Plattformregulierung: Was macht der Digital Services Act (DSA)?
Ein großer Teil unseres Alltags spielt sich auf digitalen Plattformen ab. Wir diskutieren über Politik, informieren uns über Suchmaschinen oder kaufen in Online-Shops ein. Diese Plattformen werden von privaten Unternehmen betrieben, die mit eigenen Regeln und Algorithmen bestimmen, welche Inhalte sichtbar sind und wie viele Menschen sie erreichen.
Besonders in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Instagram, Facebook oder X (früher Twitter) ist das bedeutsam, denn hier überschneiden sich öffentliche Debatten und private Kommunikation. Das heißt: Die Entscheidungen der Plattformen beeinflussen wesentlich, welche Themen Aufmerksamkeit finden und welche Stimmen gehört werden. Gerade weil Plattformen so tief in öffentliche Kommunikation eingreifen, braucht es klare Regeln, die ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft festschreiben
Mit dem Digital Services Act (DSA) hat die Europäische Union erstmals dafür einen einheitlichen Rechtsrahmen geschaffen. Große Plattformen müssen etwa Risiken wie Desinformation oder Diskriminierung untersuchen, ihre Empfehlungsmechanismen transparenter machen und sich unabhängiger Aufsicht stellen. Ziel ist ein sichereres und transparenteres Online-Umfeld, in dem Grundrechte wie Meinungsfreiheit und Nichtdiskriminierung besser geschützt sind. Doch was heißt das konkret? Unser Zine gibt einen ersten Einstieg.
Ein Zine, ein Ziel: Wie kann ich als Nutzer*in gegen problematische Inhalte aktiv werden?
Das Zine bietet eine leicht verständliche Einführung in die Neuerungen, die sich durch den Digital Services Act ergeben. Es stellt dar, warum wir Plattformregulierung brauchen und wie genau unsere Rechte im Internet durch den DSA geschützt werden können. Plattformen haben bestimmte Pflichten im Umgang mit schädlichen Inhalten wie Hassrede und Desinformation. Gleichzeitig wird erklärt, welche Handlungsmöglichkeiten die Nutzenden in diesen Fällen haben.
Warum Zines?
Zines (ausgesprochen: “Siiines”, wie das Ende von Magazine im Englischen) sind Teil der Geschichte von Gegenkultur. Sie sind oftmals künstlerisch gestaltete, selbst publizierte kleine Formate, die in geringer Auflage gedruckt und gut verteilt werden können. Sie passen in jede Tasche und genau darum sollte es auch gehen, wenn es um die dominanten Diskurse unserer Gesellschaft geht. Wenn wir wollen, dass alle Beteiligten und Betroffenen mitsprechen können, dann muss das nötige Wissen auch für alle zugänglich sein.
Zielgruppe und Lerneffekte
Das Zine richtet sich daher an Personen, die bereits selbst oder über Bekannte und Verwandte mit Plattformen in Kontakt gekommen sind. Es soll zu einem besseren Verständnis dafür beitragen, warum Plattformregulierung notwendig ist, was der Digital Services Act ist und welche Rechte Nutzer*innen im Internet gegen Hassrede und Desinformation haben.
Das Material richtet sich an Lehrkräfte, Studierende und Interessierte sowie politische Entscheidungsträger*innen, die sich mit der Frage beschäftigen, wie jede*r Einzelne das Internet fairer und sicherer machen kann.
DSA Forschungsnetzwerk
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Die Zines sind doppelseitig konzipiert. Diese Anleitung hilft euch, die Zines zu falten, um aus einem A4 Papier ein lesbares kleines Buch zu machen. Ihr könnt es jederzeit wieder öffnen, um auch die Übersichtsgrafik auf der Rückseite des Papiers zu lesen.
Das HIIG entwickelt kontinuierlich eine breite Palette an OER, darunter eine Redereihe zur digitalen Gesellschaft, einen Werkzeugkasten für Zukunftsdenken und mehrere Spiele.