Thema im Fokus
Digitale Infrastrukturen der Wissensgesellschaft
Digitale Infrastrukturen beziehen sich auf den Einsatz von digitalen Innovationen zur Schaffung, gemeinsamen Nutzung und Verbreitung von Wissen. In unserem Alltag nutzen wir dafür technischen Werkzeuge und organisatorischen Systeme wie digitale Plattformen, über die wir miteinander kommunizieren, zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Somit spielen digitale Technologien eine immer entscheidendere Rolle in Bereichen wie der Forschung, Bildung, Wirtschaft oder Verwaltung. In unserer Forschung untersuchen wir, wie diese digitalen Infrastrukturen für unsere Gesellschaft genutzt werden können, um Wissen zu schaffen, zu teilen und zugänglich zu machen.
Zur digitalen Wissensinfrastruktur zählen Werkzeuge für die Datenverwaltung, Zusammenarbeit und Kommunikation sowie Plattformen für den Austausch von Forschungsergebnissen und digitalen Inhalten. Die Nutzung dieser digitalen Technologien kann die Forschung verbessern, indem sie den Forschenden den Zugang zu Daten, die Zusammenarbeit mit anderen Forscher*innen und die gemeinsame Nutzung ihrer Ergebnisse erleichtert. Solche offenen und transparenten Forschungspraktiken ermöglichen auch neue Formen der Wissenschaft. Damit haben digitale Wissensstrukturen das Potenzial, die Geschwindigkeit, die Effizienz und die Wirkung der akademischen Forschung zu erhöhen.
In der Wissensgesellschaft ist Wissen die wichtigste Ressource und Grundlage für das soziale, wirtschaftliche und mediale Zusammenleben. Hier bieten digitale Werkzeuge und Systeme einen besseren Zugang zu Informationen und ermöglichen ganz neue Formen der Zusammenarbeit. Allerdings birgt die digitale Wissensgesellschaft auch Risiken: zum Beispiel bei Fragen des Datenschutzes oder im Fall des weltweit ungleich verteilten Zugangs zu digitalen Ressourcen. In diesem Kontext spielt auch die Forschung eine entscheidende Rolle, indem sie neues Wissen produziert und künftige Generationen von Wissenschaftler*innen ausbildet. Daher müssen akademische Institutionen ihre Rolle in der Wissensgesellschaft neu definieren und ihre Praktiken an das digitale Zeitalter anpassen
In unserer digitalen Wissensgesellschaft müssen sich die Methoden zur Messung der Qualität und Auswirkung von Forschung ändern. Denn die Digitalisierung hat das Potenzial, alle Forschungsbereiche zu verändern. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, die Nutzung des Wissens in der Praxis stärker zu berücksichtigen. Wie interagieren Wissenschaft und Gesellschaft miteinander? Wie verarbeiten Stakeholder aus Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wissenschaftliche Erkenntnisse? Nur mit diesen Fragen im Blick können wir die vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart bewältigen.
Digitaler salon
Der Fall der Paywall
In unserem Digitalen Salon diskutieren wir, wie wir bestehende Barrieren abbauen und innovative Wege finden, wissenschaftliches Wissen mit der Gesellschaft zu teilen.
Elephant in the Lab
Was macht ein Elefant im Labor?
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Screening
twentyforty – Utopias for a Digital Society
Der twentyforty Film greift die dreizehn Utopien für die digitale Gesellschaft des Projektes twentyforty auf und adaptiert diese für einen episodischen Film.
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Wie lassen sich durch die Covid-19-Krise offenbarte Ungleichheiten beim Zugang zu digitalen Ressourcen sowie mangelnde digitale Fähigkeiten bekämpfen?
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Open Access Publizieren kostet Geld. Aber wenn die Leser*innen nicht zahlen, wer dann? Gemeinschaftliche Modelle des Publizierens und Finanzierens bieten Antworten und geben zugleich Anhaltspunkte für einen wichtigen Wertekanon wissenschaftlichen...
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Freie Technologien für die ganze Welt – warum Open-Source-Hardware von öffentlichem Interesse ist
Open source hardware (OSH) is an essential approach to public interest technology, not unlike well-maintained infrastructure. While OSH is a field with a range of challenges, we see tremendous potential...
Wie wir Kunst für den akademischen Wissenstransfer nutzen
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Das Große Forschungsupdate
Die COVID-19-Pandemie stellt eine Herausforderung für die Gesellschaft und ihre Institutionen dar. Die Wissenschaft ist von der Krise besonders betroffen, da von ihr erwartet wird, dass sie mit Fachwissen zur…
Open access: critical mass
Marcel Wrzesinski ist seit fast einem Jahr Open-Access-Beauftragter des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft. Der erfahrene Zeitschriftenredakteur, der seit einem Jahrzehnt im wissenschaftlichen Verlagswesen tätig ist, trägt…
Es gibt nicht genügend empirische Daten über die Auswirkungen von KI
Viele Artikel in Journals, die die Anwendung künstlicher Intelligenz auf die Wissensarbeit untersuchen, beziehen sich auf Daten und Erkenntnisse aus Blogs, Zeitungen oder auf von Beratungsunternehmen gesammelten Daten. Diese Praxis…
Wissenschaftlicher Impact außerhalb der Wissenschaft
Was ist eigentlich wissenschaftlicher Impact? Und wie lässt sich der nicht-akademische Impact meiner Forschung optimieren? Das waren die Leitfragen der ersten “Impact School”, die vom 29. November bis 1. Dezember…