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Hier sieht man ein Bibliothek, das Wissenschaft symbolisiert.

Grenzenloser Zugang zu Wissen: Deutsche Universitätsbibliothek setzt auf Diamond Open-Access-Zeitschrift

Berlin – Das Internet Policy Review Journal kooperiert ab sofort mit der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin), um den barrierefreien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu fördern. Diese finanzielle Unterstützung durch die UdK Berlin setzt ein klares Signal für die Förderung von Open-Access-Publikationen seitens akademischer Institutionen. Die Internet Policy Review bietet als wissenschaftliche Zeitschrift fundierte und unabhängige Analysen zu den Veränderungen in der weltweiten Digitalpolitik. Als sogenanntes Diamond-Open-Access-Journal erhebt sie keine Gebühren von ihren Leser*innen. Zusätzlich entlastet sie auch Wissenschaftler*innen selbst, da sie, wie sonst bei großen Verlagen üblich, keine Kosten für die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse entrichten müssen. Die Internet Policy Review wird seit 2012 vom Berliner Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) herausgegeben.

Die Kooperation zwischen dem HIIG und der UdK Berlin markiert einen wichtigen Meilenstein für die deutsche Forschungslandschaft: Sie übernehmen aktiv die Verantwortung für den kostenfreien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen in Deutschland. „Diese Unterstützung stabilisiert nicht nur unser Journal finanziell, sondern sendet auch ein wichtiges Signal an alle Universitätsbibliotheken, dass Diamond Open-Access-Zeitschriften durch direktes Engagement gefördert werden können”, betont Prof. Dr. Frédéric Dubois, leitender Redakteur des Internet Policy Review. Ihm zufolge ist das Publikationsmodell essentiell für eine faire und gerechte Zukunft einer offenen Wissenschaft.

Diamond-Open-Access-Journale stellen zwar ein bedeutendes Marktsegment im wissenschaftlichen Bereich dar (allein in Deutschland gibt es 261 solcher Journale laut DOAJ). Jedoch stehen sie vor der Herausforderung, ihre langfristige Finanzierung zu gewährleisten, ohne auf traditionelle Einnahmequellen wie Abonnements- und Zugangsgebühren zurückgreifen zu können. Dies umfasst die Entlohnung von Redakteur*innen, die Finanzierung eines Redaktionssystems, die Aufrechterhaltung hoher Qualitätsstandards sowie die Archivierung der Publikationen. In der Regel werden sie finanziell durch Forschungseinrichtungen unterstützt, wie im Fall der Internet Policy Review. Daher suchen diese Zeitschriften, die oft Pionierarbeit in aufstrebenden und interdisziplinären Fachgebieten leisten, nach neuen Wegen, um sich weiterhin eigenständig und nachhaltig zu etablieren.

Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Direktorin des HIIG, sieht in dieser Kooperation einen möglichen Wendepunkt für die deutsche Bibliothekslandschaft: „Es ist an der Zeit, den barrierefreien Austausch in der Forschung zu sichern. Wir rufen daher zur dezidierten Unterstützung von Diamond-Open-Access-Journalen in Deutschland auf, um eine nachhaltige und diverse Publikationslandschaft zu fördern.”

Für die Internet Policy Review ist es inzwischen die dritte Direktfinanzierung durch eine Universitätsbibliothek, nachdem sich bereits die Bibliothek der Universität Amsterdam und die der KU Leuven jeweils 2019 und 2021 dazu bereit erklärt hatten. Frédéric Dubois zufolge ist dieser wichtige Schritt in Richtung Autonomie und Nachhaltigkeit von Open-Access-Zeitschriften auch für die Gesellschaft von entscheidender Bedeutung: „Sie fördern weltweit den freien und gerechten Zugang zum Wissen, ermöglichen internationale Zusammenarbeit und beschleunigen letztendlich den Fortschritt in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen.”

 

Kontakte für Presse
Frederik Efferenn | Tel. +49 30 200 760 82 | presse@hiig.de


Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) erforscht die Entwicklung des Internets aus einer gesellschaftlichen Perspektive, um die damit einhergehende Digitalisierung aller Lebensbereiche besser zu verstehen. Als erstes Forschungsinstitut in Deutschland mit einem Fokus auf Internet und Gesellschaft hat das HIIG ein Verständnis erarbeitet, das die Einbettung digitaler Innovationen in gesellschaftliche Prozesse betont. Basierend auf dieser transdisziplinären Expertise und als Teil des Global Network of Interdisciplinary Internet & Society Research Centers will das HIIG eine europäische Antwort auf den digitalen Strukturwandel entwickeln.

Frederik Efferenn

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