
1. Berliner Kolloquium – Workshop “Transformation of the Public Sphere”
von Julian Staben
Der Workshop “Transformation of the Public Sphere”, moderiert durch Prof. Dr. Wolfgang Schulz, setzte sich mit dem Wandel verschiedener Begriffe von Öffentlichkeit unter dem Einfluss moderner Internetkommunikation auseinander. Die drei Vortragenden näherten sich dabei ihrem gemeinsamen Forschungsgegenstand der Beziehung zwischen sozialen Netzwerken und Öffentlichkeit meist unter Berücksichtigung nationaler Besonderheiten.
Jan-Felix Schrape stellte zunächst die Frage nach der Wechselbeziehung zwischen Social Media und Massenmedien. In Bezug auf Luhmanns Theorie der Massenmedien leitete er her, dass die gesellschaftliche Orientierungsfunktion der Massenmedien keineswegs durch Social Media verdrängt worden sei, sondern diese vielmehr eine neue ergänzende Funktion im Hinblick auf bisher vernachlässigte Perspektiven und Themenbereiche ausfüllten.
Jingwei Wu stellte ihr Forschungsvorhaben für einen interkulturellen Vergleich zwischen Deutschland und China vor. Dieses befasst sich mit den unterschiedlichen Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Am Beispiel von Social Networking Sites sollen dabei der Einfluss von Gruppenzugehörigkeit, kultureller Identität und Medienkultur auf die Meinungsäußerung und Offenlegung von Daten einer Person im Internet untersucht werden.
Mithilfe der blogging community AntiDogma untersucht Evgeniya Boklage die besonderen strukturellen Eigenschaften der russischen LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender)-Blogosphäre im Vergleich zur restlichen russischen Blogosphäre. Als eines der ersten Zwischenergebnisse für die LGBT-Blogosphäre wurde die Behandlung lokaler Probleme mithilfe internationaler Beteiligung festgestellt.
Deutlich wurde bei allen Vortragenden, wie wichtig die Anpassung von wissenschaftlichen Methoden an das Internet wie z.B. bei der Linkanalyse ist und wie unterschiedlich die Grenze zwischen Privatheit und Öffentlichkeit im Hinblick auf verschiedene Themenbereiche verläuft.
Dieser Beitrag spiegelt die Meinung der Autorinnen und Autoren und weder notwendigerweise noch ausschließlich die Meinung des Institutes wider. Für mehr Informationen zu den Inhalten dieser Beiträge und den assoziierten Forschungsprojekten kontaktieren Sie bitte info@hiig.de
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